Von 1938 - 1962
Eine neue Zeit beginnt:
Im April 1951 fanden sich 8 ehemalige Mitglieder und eine Schar junger Radsportfreunde im Lokal der Brauerei Bayer zusammen und beschlossen den
RV BAVARIA wieder neu zu beleben.
Zum 1. Vorsitzenden wurde Michael Popp, zum 2. Vorsitzenden wurde Andreas Fröhling gewählt. Der Vereinsschrank, der bei Mitglied Georg Höppel über die NS-Zeit aufgehoben war, wurde wieder ins Lokal zurückgebracht, einschließlich des noch vorhandenen Inventars. In netter und bescheidener Weise entwickelte sich der Verein weiter, man nahm an mehreren Stiftungsfesten und Fahnenweihen teil, bemühte sich bei Korso- und Wanderfahrten und die Unkosten des Vereins deckte man aus dem Erlös von Theaterabenden und Vereinsbällen.
Der Verein hatte zu dieser Zeit einen Rennfahrer, Andreas Erhardt, der 2 mal die Bezirksmeisterschaft – Einer - Straße erringen konnte. Der Trend zum Motorrad Ende der Fünfziger Jahre, Anfang der Sechziger Jahre drängte das Interesse fürs Fahrrad immer mehr in den Hintergrund. Die Entwicklung im Verein war auch dementsprechend.
Der Wendepunkt kam mit Abhalten des Ersten Schrittes am 25.5.1965. 18 Jugendliche aus Lisberg und der näheren Umgebung strampelten, um Urkunden 2 Runden der Steigerwaldrennstrecke, insgesamt 30 km. Der Sieger war Roland Villa aus Mühlendorf. Zweitplazierter war Werner Benkert, Lisberg. Das Interesse der Bevölkerung zeigte, daß dies der richtige Weg war. Die Gründung einer Renngruppe in den beiden Jugendklassen A und B war eine logische Folge. Die ersten Jugendfahrer waren:
Roland Villa, Werner Benkert, Albin Keller, Rainer Barthel, Manfred Lechner, Dieter Scharf und Heinz Scharf.
Die Entwicklung des Vereins ging fast stürmisch weiter. Sprunghafte Zunahme des Mitgliederstandes, Verbesserung der Finanzlage, regelmäßige Teilnahme der Renngruppe unter ihrem Leiter Hans Fröhling gaben hiervon Zeugnis. Die Standarte wurde renoviert, eine Tischstandarte wurde angeschafft von Spenden der Mitglieder.
1966 richtete der RV BAVAR1A die Einer - Straßenmeisterschaft für Ober- und Unterfranken aus. Beflügelt von dem Erfolg dieser Veranstaltung wurde nun alle Jahre und mit zunehmenden Erfolg am Pfingstmontag das “Große Steigerwaldrennen” durchgeführt. Anfangs bescheiden, mit etwa 70 Rennteilnehmern, hatte sich das Rennen zu im Laufe der Zeit mit mehr als 350 Teilnehmern, zu einem der großen in Deutschland, entwickelt. Nachdem bereits Nationalfahrer aus Österreich, der Schweiz, Frankreich, der damaligen CSSR, dem ehemaligen Jugoslawien und deutsche Nationalfahrer am Start waren, kamen auch die Zuschauer durch den erstklassigen gebotenen Sport auf ihre Kosten.
Einen zweiten Weg des Radsportes hatte der RV BAVARIA mit dem Veranstalten von Volksradfahren beschritten. Mit bestem Erfolg wurde im Mai 1971 mit 700 Teilnehmern und im Mai 1972 mit über tausend Teilnehmern je ein Volksradfahren durchgeführt. Jeder Teilnehmer erhielt eine Medaille mit dem Motiv der Burg Lisberg.
Damals erlebte der RV BAVARIA eine große Zeit. Sicher war dies eine Generations- und Zeiterscheinung. Aber zweifelsohne gebührt den beiden Vorsitzenden, Heinrich Schmitt 1.Vors. und Hans Dürr 2. Vors. Dank und Anerkennung für ihre geleistete Arbeit. Trotz dieser stolzen Bilanz, blieb der Verein von inneren Erschütterungen, auch wenn sie sich aus Mißverständnissen ergaben, nicht verschont. Auf Grund einer solchen Situation legte am 15. 5. 1972 der 1. Vors. Heinrich Schmitt sein Amt nieder.